deutsche Publizistin und Politikerin; SPD; Berliner Senatorin für Kulturelle Angelegenheiten 1989-1991; MdB 1972-1989; Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tel Aviv 1992-1996
* 1. Juli 1939 Dortmund
† 11. Januar 2016 Berlin
Herkunft
Anke Martiny wurde am 1. Juli 1939 in Dortmund geboren. Ihr Vater gehörte dem Vorstand der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke in Dornap an. Einer ihrer Vorfahren war Mitglied des Parlaments der Frankfurter Paulskirche und Mitbegründer des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins" von Ferdinand Lassalle, des Vorläufers der SPD.
Ausbildung
Nach dem Abitur 1959 am Wuppertaler Mädchengymnasium studierte M. in Berlin, Wien und Göttingen Musikwissenschaften, Germanistik, Theaterwissenschaften und Soziologie. Während des Studiums absolvierte sie ein Redaktionsvolontariat. 1965 legte sie eine Dissertationsarbeit über die Oratorien von Joseph Haydn vor, wurde zum Dr. phil. promoviert und arbeitete als Musikkritikerin.
Wirken
Als freiberufliche Journalistin tätig, engagierte sich M. im nordrhein-westfälischen Landesverband der SPD, deren Mitglied sie 1965 geworden war. Nach der Übersiedlung nach Bayern 1967 setzte sie ihre politische Arbeit dort fort (u. a. als Frauenvertreterin im Freisinger Kreisverband und als Mitbegründerin einer Volkshochschule) und bewarb sich 1969 im Wahlkreis 209 (München-Land, Erding, Freising) zunächst vergeblich um ein Bundestagsmandat. Im zweiten Anlauf gelang ihr 1972 über die bayerische SPD-Landesliste dann der Sprung in den Deutschen Bundestag. Im ...